von Kerstin Markovic
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25. April 2021
Wann hast du das letzte Mal ein paar Minuten lang NICHTS getan? Ich hatte dieses Erlebnis 2014 zum ersten mal seit langem auf einem Kongress für Achtsamkeit in der Wirtschaft. Nach jahrelangem Rotieren im Hamsterrad mit Studium, Job, Hausbau, Familiengründung ... was man halt so macht in der Rushhour des Lebens :P ... hatte ich kurz zuvor meinen sicheren Job gekündigt. Da saß ich nun und die ebenso simple wie scheinbar unlösbare Aufgabe lautete: Ein paar Minuten lang einfach nur so dazusitzen... WIE? Einfach nur dasitzen??? Nichts TUN??? Einfach nur ganz präsent sein, meinen Atem spüren und beobachten, was ich über meine Sinne wahrnehme, welche Gedanken ich möglicherweise bemerke, wie sich mein Körper gerade anfühlt... Ehrlich? Das Gefühl, das sich einstellte - diese völlige Präsenz - hatte ich seit Jahren nicht gespürt. Vielleicht mal in ein paar durchtanzten Nächten (die mit den Jahren auch immer weniger geworden sind), beim Flow im Sport oder währen ein paar wertvoller Stunden im Urlaub am Meer oder in den Bergen... Aber im Alltag?!?! Das Gefühl ist für mich schwer zu beschreiben, aber es fühlte sich an wie ein anderer Modus - eben ein raus aus dem TUN kommen, raus aus dem unbewussten Autopiloten, rein in ein wirkliches in Kontakt kommen mit mir selbst. Diese Minuten waren ein Schlüsselerlebnis für mich und der Ausgangspunkt meiner persönlichen Weiterentwicklung... einjährige Achtsamkeitstrainerausbildung, Selbständigkeit als Trainerin, Ausbildungen als Kommunikations- und Mentaltrainerin und die intensive Beschäftigung mit positiver Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung im Allgemeinen.